Der Frankenwäldler 14. April 2011
Hof – Wer sich beim Holzhacken einen Spreißel in den Finger sticht, der hat nicht bloß Schmerzen. Er erlebt nämlich auch, wie sich sein Körper des Eindringlings entledigt, den keine Pinzette greifen kann. Der Splitter eitert heraus, die Wunde schließt sich, und nach Tagen schon sieht man der Stelle mitunter nicht mehr an, dass hier eine Verletzung vorlag. „Der Körper hat eine klare Vorstellung davon, wie er auszusehen hat“, sagt Gottfried Hoffmann. Eigentlich ist er Experte für Chorgesang und Stimmbildung. Seit zehn Jahren aber beschäftigt er sich auch mit einer Sache, die ebenfalls zum menschlichen Körper gehöre – auch wenn sie kaum greifbar ist: dem Feinstofflichen. Vor knapp einem halben Jahr hat Hoffmann – nach der entsprechenden Ausbildung – eine eigene Praxis in Hof eröffnet. Er ist damit einer von gut 15 Feinstoff-Beratern in Deutschland. Seine Arbeit: Er will das, was der Körper bei einer Verletzung tut, auch auf Psyche, Geist und Wohlbefinden anwendbar machen.
Gottfried Hoffmann arbeitet nach der Göthertschen Methode. Die besagt, dass der menschliche Leib umgeben ist von zwei sogenannten Feinstoffkörpern – von Feldern, die zwar spür-, aber nicht sichtbar sind. Die erste Schicht, so die Theaiorie, umschließt im Abstand einer Handbreit den Körper. Die zweite geht mindestens eine Armspanne weit um den Körper herum – auch Waldorf-Begründer Rudolf Steiner hat diese feinstofflichen Körper gekannt. Was davon ist Wissen und was ist Glauben? „Man entwickelt gerade ein System, das das alles messen kann, Gemacht worden ist das bislang nicht“, sagt Hoffmann.
Die Theorie: Vieles, was beim Menschen zu Blockaden, Ängsten, Störungen führt, ist gar nicht im Geiste, gar nicht im Inneren des Betroffenen vorzufinden. Es sind vielmehr Fremdkörper, die in diese feinstofflichen Bereiche eindringen und die nur der Wahrnehmung nach Teil der eigenen Empfindung sind. Gottfried Hoffmann erklärt den Gedanken, der zur Lösung führen könnte: „Vieles, mit dem sich die Menschen belasten, gehört überhaupt nicht zu ihnen; es sind ursprüngliche Reize von außen, die man unbewusst zu seinen eigenen gemacht hat. Von denen muss man sich lösen.“
Hoffmanns Arbeit fußt auch zwei Säulen: auf der Beratung von Menschen, die aus konkreten Anlässen oder aufgrund konkreter Probleme zu ihm kommen, und auf einem Angebot an Kursen und Vorträgen zum Thema. Von Nürnberg bis Plauen er damit unterwegs, die Feinstoff-Berater im Lande tauschen sich aus - demnächst referiert Metboden-Begründer Ronald Göthert persönlich in Hof (siehe Info-Kasten). Mal vier, mal 15, mal 20 Interessierte sitzen in den Kursen, um sich mit dem zunächst fremd klingenden Ansatz auseinanderzusetzen.
Unerklärbare Eigenheiten
Denn das ist es: ein Ansatz von vielen, der mögliche Erklärungen liefert für Phänomene, die viele kennen, die aber keiner so richtig zu deuten weiß. Warum betritt man einen Raum und fühlt sofort die „dicke Luft“, sprich miese Stimmung? Warum wirkt ein Mensch, der guter Dinge ist, auf andere strahlender, größer, stärker?
Hoffmanns Hilfe besteht darin, die persönliche Wahrnehmungshaltung zu verändern. „Man muss erkennen, ob ein Problem von innen oder von außen kommt“, sagt er. Und nennt ein Beispiel: „Eine Musikerin kam zu mir, weil sie immer großes Unbehagen beim Singen verspürte.“ Während der Beratung stellte sich heraus, dass die Mutter der Dame vor vielen Jahren einmal gesagt hatte, sie könne nicht singen. „Das bat sich festgebissen und kam immer dann wieder hoch, wenn die Frau singen wollte“, sagt Hoffmann. Aber: ,,Wir konnten gemeinsam ein Bewusstsein dafür entwickeln. dass dieses Unbehagen eben nicht der Frau gehörte, sondern in ihren feinstofflichen Körper eingedrungen war.“ Schlussendlich, sagt der Berater, habe die Frau ihre feinstoffliche Ordnung wiederherstellen können.
Bessere Energieflüsse im und um den Körper, eine stärkere Konzentrationsfähigkeit und eine Verfeinerung der Wahrnehmung seiner selbst und seiner Umwelt, das gehört zu den Dingen, die die feinstoffliebe Arbeit verbessern können, wirbt Hoffmann. Einer seiner Grundgedanken:
„Die Wahrnehmung einer Sache ist oft wichtiger als das Wissen um alle Hintergründe.“ Soll heißen: Wer merkt, dass irgendwo irgendetwas stört, kann auch dagegen ankommen, ohne exakt zu wissen, was der Störfaktor ist. Wichtig aber sei es immer, sagt Hoffmann, die FeinstoffKörper mit Nahrung zu versorgen: nicht, indem wir zum Beispiel Aufmerksamkeit und Zustimmung auf uns ziehen, sondern indem wir mit Nahrung, Naturerlebnissen oder sportlicher Betätigung anders umgehen. Was wen stört und was wem hilft, diese Fragen müsse sich jeder selbst beantworten. Hoffmann: „Ich habe keine psychologische Ausbildung. Ob ich als Berater das erfahre, ist völlig irrelevant. Ich helfe nur bei den Nachforschungen und unterstütze die Ordnungsprozesse im Feinstofflichen.“
Christoph Plass
Redakteur der Frankenpost
Infos und Vortrag
Das Feinstoffliche ist keine Erfindung der Neuzeit. Vorstellungen eines Stoffes, der das Körperliche mit dem Immateriellen und dem Geistigen verbindet, gab es schon bei den antiken griechischen Philosophen. Begonnen bei Plato, tauchen ähnliche Theorien seitdem in Hinduismus und Buddhismus ebenso auf wie in der neuen Esoterik oder den Theorien zur Waldorf-Pädagogik. Infos zu Veranstaltung gibt es in der Feinstoffpraxis Hoffmann, Schützenstraße 9 in Hof.
www.feinstoffpraxis-hoffmann.de